Klappernde Skelette, Obelix und ein bisschen Tod: Das ist die Knochenschau von Kunstthurgau in Frauenfeld Kunstthurgau eröffnet am Freitag im kantonalen Verwaltungsgebäude an der Frauenfelder Promenade eine in sich runde Gruppenausstellung zu Knochen. 13 Kunstschaffende sind beteiligt. Während der Aufbauarbeiten zur Knochen-Ausstellung von Kunstthurgau im kantonalen Verwaltungsgebäude. (Bild Mathias Frei) Öffentliche Verwaltung: Das ist ein Knochenjob. Da ist die Knochen-Ausstellung der Gruppe Kunstthurgau im kantonalen Verwaltungsgebäude an der Promenade am richtigen Ort. 13 Kunstschaffende haben verschiedenartige Zugänge zum Thema gesucht, das viel Spielraum offen lässt. Daraus ist eine präsentable Schau geworden in einem lichtdurchfluteten Raum. Eine Projektgruppe arbeitet seit 2017 an dem, was am Freitagabend seine Eröffnung feiert. So mannigfaltig die Beiträge sind, so klar ist der rote Faden. Gerade bei Gruppenschauen ist das eine Kunst. Da ist zum Beispiel Sonja Aeschlimann, sie gehörte der Projektgruppe an. Im Sommer 2019 erlitt sie einen dreifachen Knöchelbruch. Schon im Spital begann sie, das Trauma aufzuarbeiten. Daraus entstanden sind die Publikation «My broken right foot» und zwei grosse Papierzylinder, auf denen sie Knochen und deren porösen Strukturen abstrahiert mit Filzstift darstellt. Die Ausstellung. (Bild Mathias Frei) Während sich Ursula Fehr der konkreten Knochenform in Bronze widmet, nähert sich Martin Mäder dem Thema über die mythologische Verwendung von Gebeinen im Tod-Kontext an. Er zeigt eine Ton-/Bildinstallation, ein «Mement’ossuary», also gewissermassen ein Beinhaus zum Andenken. Die abstrakten Bilder dagegen von Bianca Frei-Baldegger sollen den Weg des Irdischen symbolisieren. Bei Walter Fröhlich war ein auf einer Wanderung gefundener Tierknochen Ausgangspunkt für eine Druckserie. Walter Wetters Installation lässt ein Skelett bei einer Fussmassage entspannen. Des weiteren hat Ursula Bollack-Wüthrich Obelix’ Wildschwein aus Keramik geformt und Betty Kuhn Mäuseschädelknochen aus Terracotta. Marianne Jost-Schäffeler setzt einer Chromstahlkugel ein Hirschgeweih auf, während Martin Bührer den Teufel exhumiert hat und Elsbeth Harling sich knöchernen Redewendungen widmet. Diese stehen auf Bettlatten, den Knochen eines Betts, und bilden einen Turm, gewissermassen ein Skelett. Der Knochentempel von Barbara Rähmi und der Farbstiftknochen von Giancarlo Bolzan runden die Schau ab. Vernissage-Impressionen vom 23.10.2020—Einführung: Anders Stokholm, Stadtpräsident Frauenfeld (Bilder Pierre Rey)
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Thurgauer Zeitung, 3. August 2020 Ab sofort und bis am 15. Oktober 2020 zeigen Mitglieder der Gruppe kunstthurgau vor dem kantonalen Verwaltungsgebäude auf der Promenade ihre Werke im städtischen Kunstwürfel. Den Anfang macht Barbara Rähmi mit bemalten Holzklötzen zum Thema «Einfalt – Vielfalt». Damit symbolisiert sie, wie durch einfältige Handlungen von Konzernen oder einzelnen Menschen die ganze Vielfalt der Natur leiden kann. Anschliessend werden Martin Bührer, Ursula Bollack-Wüthrich und Sonja Aeschlimann das Thema Knochen aufnehmen und alle zwei Wochen eine neue Installation zeigen. Danach wird die ganze Gruppe den Kunstwürfel bespielen und auf eine Ausstellung im Säulengang des Verwaltungsgebäudes hinweisen, die vom 23. Oktober bis am 15. November zu sehen ist.
Im Kulturpavillon der Psychiatrie St. Gallen Nord lädt die Thurgauer Künstlerin Sonja Aeschlimann mit Bildern und Installationen zu rätselvollen Reisen ein. Die verschiedenen Materialien, Sujets und Techniken, welche die Halle unter dem Titel „Ankommen“ locker bevölkern, bezeugen einen prägenden Gestaltungswillen: nicht aufdringlich, eher leise und immer geheimnisvoll hallowil.ch, 19. August 2018, Peter Küpfer Im Kulturpavillon laden Sonja Aeschlimanns Bilder und Objekte zum Entdecken ein Schon der Weg zum heutigen Kulturpavillon ganz im Westen des Geländeparks der ehemaligen Psychiatrischen Klinik Wil (heute nüchtern-sachlich Psychiatrie St. Gallen Nord genannt) ist eine Reise. Das kleine, aber imposante Gebäude muss trotz Signalisation unter den verwunschenen alten Bäumen und entlang kleiner Kieswege aufgespürt werden. Leicht erhöht verheisst es mit seiner klassizistisch-hohen Fassade Vielversprechendes. Die erste Überraschung wartet schon in der Vorhalle. Das steht, säuberlich in Plastik verpackt, ein altes Rolf Benz-Sofa. Lädt es zum Verweilen und Ausruhen ein, wie der Titel der Ausstellung „Ankommen“ vermuten lässt? Vielleicht. Aber warum ist es dann so säuberlich eingepackt wie ein Postpaket? Ob es ebenfalls auf der Reise ist und sein Ankommen, wie das des Besuchers, höchst fraglich? Die Halle „bespielen“ Die hohe Halle des ehemaligen psychiatrie-eigenen Leichenhauses wirkt einladend hell. Der ganze Raum ist mit Kunst gefüllt, „bespielt“, wie die anwesende Künstlerin im Gespräch es nennt, allerdings locker. Auffallend ist das viele Licht, Weiss in Weiss. Dem Betrachter wird viel Raum überlassen. In der Mitte, hoch von er Decke bis zum Fussboden herabhängend, eine zentrale Installation. Es handelt sich um eine viele Meter lange eng beschriftete Rolle, auf der sich Stichworte in quasi endloser Folge zum Thema wiederholen: Ankommen im Universum, Ankommen in dieser Welt, Ankommen im Licht, im Sehen, Hören und Sprechen, Ankommen in Dir, Ankommen in der eigenen Reise, Ankommen im Lebensfrieden, und noch viele „Ankünfte“ mehr. Schliesslich auch das Ankommen im Tod. Davor grosse Schriftrollen, stehend oder liegend, zwischen denen man herumgehen kann, sie auch entziffern. Zeichnung und Zeichen An den Wänden hängen Bilder verschiedenen Formats. Der erste Eindruck ist Weiss. Nur langsam, und unter Näherkommen werden schemenhafte Formen, nebelhafte Umrisse, vage Flächen und Schichten erkennbar. Manchmal dominiert eine geometrische Form, manchmal erkennt man eine menschliche Figur, ein Gesicht. Immer muss man aber ihre Situation, etwa auch ihren Gesichtsausdruck, erraten. Im Gespräch bestätigt die Künstlerin: „Ja, ich bin eine Weissmalerin“. Man müsse in ihren Bildern vieles selbst entdecken, auch die Farbe, sagt sie. Tatsächlich nennt sie ein Bild denn auch „A touch of Blue and Pink“, bei dem man bei oberflächlicher Betrachtung nur Weiss sieht. Aber eben, das Oberfächliche ist nicht das Ding der Künstlerin, die bei Jo Bukowski studiert hat und gerne zeichnerisch und in Schichten malt. Bei näherem und längerem Betrachten stellen sich tatsächlich Farbschatten heraus, eher ahnbar als manifest. Spuren
Die Ostschweizer Künstlerin mit Atelier in Lommis, welche schweizweit und international Ausstellungen realisiert hat, sagt im Gespräch, sie habe ursprünglich die Ausstellung im Kulturpavillon unter dem Konzept „Spuren“ realisieren wollen. Angeregt auch vom einzigartigen Raum hier in Wil habe sie es dann aber in „Ankommen“ geändert. Sonja Aeschlimann liebt das Reisen und ist begeisterte Taucherin. Das Ankommen, das zur Ruhe Kommen, das Ziel allen Reisens habe sie gerade in letzter Zeit stark fasziniert. Das bezeugen die vielschichtigen Werke. Auch bei ihrer Betrachtung, man muss sich dafür etwas Zeit nehmen, stellt sich bald einmal das Gefühl ein, dass das wirkliche Ankommen auch nur ein neuer Aufbruch sei. Allerdings auf anderem Niveau. Sonja Aeschlimann hat ihr Atelier geöffnet und zwei befreundete Künstlerinnen eingeladen, ihre Kunst neben ihrer eigenen zu zeigen – Harmonie und Kontraste aus Linien, Figuren und Formen. Thurgauer Zeitung, 23. November 2013, Dieter Langhart Offenes Atelier: Sonja Aeschlimann vor ihren Schellack-Bildern (Bild: Dieter Langhart) Sonja Aeschlimann und Verena Wanner sind Freundinnen, privat und als Künstlerinnen. Beide sind Mitglied von kunstthurgau, beide zeigen derzeit Malerei in Sonja Aeschlimanns Atelier. Und haben Doris Straub eingeladen, sich mit Keramiken dazuzugesellen. In der Ausstellung «Begegnungen» sind Verwandtschaften in Motiven und Inhalten auszumachen, die zugleich Kontraste in Material und Ausdruck sind. Auftrag: Kunst im Hotel Auf grosser Leinwand untersucht Sonja Aeschlimann Formen von Gefässen. Mit Graphit, Kohle, Tusche zieht sie kräftige Umrisse, mit Schellack füllt sie einige der Formen in gebrochenen Gelb- und Brauntönen. Die Becher und Tassen ragen aus Ebene, wirbeln fast in den Raum. Und da ist ein anderes Bild, eine Insel. Sie steht für das geerdete, zentrierte Ich, denn Sonja Aeschlimann meditiert nach den Regeln des Zen. Die Insel ist auch bei Saatchionline zu sehen – und das hat ihr einen Auftrag eingetragen: Suiten in einem Gstaader Hotel auszustatten. Kauf: Kunst fürs Radiostudio In einfachem Strich auf farbigem Grund gehalten sind Verena Wanners Geister, Menschenpaare und Materialbilder. Die Künstlerin aus Neunkirch hatte früher in Kalthäusern gelebt und zeigt derzeit in Kleinandelfingen weitere Bilderserien. Und ihre Nachtexpress-Sitzbank, die im Sommer die Schaffhauser Altstadt zierte, hat Radio SRF für sein Studio erworben. Eine Brücke zu Wanners Materialbildern und zu Aeschlimanns Tassen schlagen Doris Straubs Gefässe und Figuren aus Keramik. Zehn Jahre Kunst in der Fabrik
Thurgauer Zeitung, 15. November 2013 Lommis. Die Künstlerin Sonja Aeschlimann lädt an den folgenden Wochenenden zum 10-Jahr-Jubiläum ihres Ateliers «Kunst in der Fabrik» in der früheren Kinderschuhfabrik an der Sägestrasse 2 in Lommis ein. Die Vernissage beginnt am Samstag. Zur Begrüssung spricht Elisabeth Engel, Frau Gemeindeammann von Uesslingen-Buch. Die Begegnung von drei Künstlerinnen steht im Zentrum der Ausstellung. Sonja Aeschlimann aus Lommis gibt Einblicke in ihr Schaffen der vergangenen Jahre. Verena Wanner aus Neunkirch, ist mit aktuellen Arbeiten auf Papier und Leinwand vertreten. Doris Straub aus Feldmeilen präsentiert ihre Keramikgefässe und Figuren das erste Mal in der Öffentlichkeit. Trogen
Thurgauer Zeitung, 10. August 2010 Am Freitag findet in der Galerie am Landsgemeindeplatz in Trogen die Vernissage zur Ausstellung «Schubladendenken» statt. Werner Meier, Sylvia Geel, Mark Staff Brandl, Sonja Aeschlimann, Irene Müller, Lou Nüssli und Kurt Niederhäuser gestalteten alte Schubladen um. Anne Weber ergänzt die Ausstellung mit Schubladenschachteln. Vier Frauen zeigen in der Trogner Galerie am Landsgemeindeplatz Frauen und Frauliches Thurgauer Zeitung, 14. August 2009 Idee war, Frauen, die nebst Beruf und Familie noch Zeit und Musse haben, künstlerisch tätig zu sein, eine Plattform zu geben. Daraus entwickelte sich eine Ausstellung von Frauenporträts in Aquarell, Acryl, Keramik und Bronze. Ergänzt wird dies durch Kunstobjekte wie Handtaschen und Schuhe. Es stellen aus: Sonja Aeschlimann (Frauen in Acryl), Ursula Engler (Frauen in Aquarell), Irene Müller (Frauliches in Keramik) und Susanne Brefin (Arbeiten aus Draht und Stoff).
In der schlicht "Atelier-Ausstellung" genannten Exhibition des Duos Sonja Aeschlimann und Verena Wanner darf das Publikum Spannendes erwarten Thurgauer Zeitung, 16. November 2007, Christof Lampart Lommis – Spannend wird die Ausstellung, welche am Samstag in Lommis ihre Tore öffnet, schon alleine deshalb sein, weil die beiden Malerinnen, welche in starken Gegensätzen arbeiten, sich dieses Mal beide von einer neuen Seite zeigen. Aeschlimann zeigt neue "Insel"-Bilder und Stelen aus Holz, während Wanner einen grossen Teil mit "Arbeiten auf Papier", Aktbildern, bestreitet. Und das ist gänzlich neu. Die bekannte Thurgauer Künstlerin Verena Wanner, welche noch um die Jahrtausendwende fast nur abstrakt malte, entwickelte sich seitdem immer mehr zur konkreten Malerin. Überall tauchen Velos in Wanners Werken auf, Leitern, Menschen und Häuser. Und das in einer expressiv-radikalen Zeichensprache, die in ihrer strichartig-eindimensionalen und vermeintlichen kindlichen Naivität erfrischend und inspirierend wirkt. Die Aktbilder Wanners sind wiederum von einer köstlichen Intimität und Subtilität, sowohl was die Ausführung als auch die Farbgebung betrifft.
Schauen und Geniessen Während Wanner stark über die Farben kommt, sind es bei Aeschlimann die feinen Übergänge und die wohl gesetzten Kontraste, die den Betrachter gefangen nehmen. Die farbliche Polarität bei den schwarz-weissen "Insel"-Holzstelen ist jedoch offenkundig und wirkt in ihrer konsequenten Umsetzung erfrischend. Die Stelen sind im wahrsten Sinne des Wortes ein Blickfang. Subtileres Betrachten verlangen die grossen "Insel"-Bilder, bei der Aeschlimann die Farbe behutsam und mit grosser Zurückhaltung aufträgt. Die "Vielschichtigkeit" ihrer Werke manifestiert sich für den Betrachter im Detail der Mischtechniken. Es sind Bilder, die einem ob ihrer optischen Zurückhaltung vielleicht nicht direkt ins Auge springen, wohl aber den schauenden Geniessenden zu vielen visuellen Entdeckungsreisen einladen. Thurgauer Zeitung, 27. November 2006 Wängi – Für einmal verwandelten sich die eher nüchternen, aber zweckmässigen Räume des Foyers der Dammbühlhalle übers Wochenende in eine Kunstgalerie. Sonja Aeschlimann überraschte mit ihren neusten Bildern, die sie mit Malerei, Radierungen und Holzschnitten kombiniert. «Linien fordern mich heraus», sagte die Künstlerin. Ob mit malerischen Spielereien auf Buchenholzkistchen oder auf grossflächigen Symbolbildern; Sonja Aeschlimann konzentriert sich auf das Wesentliche und setzt in ihren spannungsvollen Bildern Farbe gekonnt, aber sparsam ein. «Die Bilder stammen aus meinem Innern und sind ein Ausdruck meiner Gefühls- und Gedankenwelt», sagte die Malerin. Sie besinne sich mit ihren Werken auf ihr eigenes Ich. Rostige Granatsplitter-Figuren
«Auf der Allmend in Frauenfeld muss ich nur die Granatsplitter aufsammeln und sie zu einem Kunstobjekt zusammenfügen», sagte Eisenplastiker Christoph Hösli. Die Teile lägen ihm sozusagen zu Füssen, bemerkte er. Bereits am Fundort lässt er sich durch das Kriegsmaterial inspirieren und im Atelier schweisst er die Schrott-Teile zu lebensgrossen Menschenfiguren zusammen. Die rostigen Granatsplitter-Figuren, die Iron-Ladys und die Iron-Men, zeigen eine besondere Ausstrahlung, die für den Künstler eine faszinierende Art der Kommunikation bedeutet. An der Vernissage stellte Rosi Roeschli die Künstler dem Publikum vor. Die Ausstellung wurde von Wängi und Kultur w.u.k. organisiert. |