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Die Gruppierung «Kunstthurgau» stellt in Ittingen zum Thema «Resonanz» aus. Bis 8. März bespielt zudem die Walliser Plastikerin Maria Ceppi zwei Räume im Erdgeschoss. www.thurgaukultur.ch «Was die beiden Ausstellungen verbindet, ist das Verbindende», sagt die stellvertretende Direktorin Stefanie Hoch bei der Doppel-Vernissage, die 490 Interessierte ins Kunstmuseum lockte. «Beide Ausstellungen zeigen, dass man auch in einer Welt, die von Egomanen beherrscht wird, einen differenzierten Blick auf die Welt behalten kann, und neugierig und sensibel bleiben muss.» Hoch betont, dass sowohl die «Resonanz»-Ausstellung von Kunstthurgau als auch «Towards Elsewhere» von Maria Ceppi noch vom krankgeschriebenen Direktor Peter Stohler angeregt worden waren. Er hatte anlässlich der ersten hundert Tage im Amt öffentlich verkündet, dass er viele Thurgauer Kunstschaffende ausstellen will. «Das war ein Steilpass, den ich verwandeln wollte», sagt die Präsidentin von Kunstthurgau, Ursula Bollack-Wüthrich. Sie habe sich im Namen der Gruppe beworben – und Türen taten sich auf, die jahrelang verschlossen geblieben waren. «Es ist eine demokratische Idee», so Stefanie Hoch. «Das Museum gab die Auswahl der Werke und die Deutungshoheit an Kunstthurgau ab.» Die 24 Mitglieder liessen sich die Chance nicht entgehen. Alle reichten Werke zum gemeinsamen Thema «Resonanz» ein, auf das sich die Kunstschaffenden im Januar geeinigt hatten. «Auf Social Media bekommt man mehr Clicks durch Negatives», sagt Stefanie Hoch vom Kunstmuseum Thurgau bei der Doppelvernissage von Kunstthurgau und von Maria Ceppi. «Aber nachhaltige Resonanz entsteht durch das Positive. Und bei uns im Resonanzraum Museum kann man sich direkt austauschen.» Die mehreren hundert Interessenten, die sich Sonntagvormittag in die Kartause Ittingen zur Eröffnung der Ausstellungen aufgemacht hatten, genossen diesen analogen Austausch offenkundig. Bild: Inka Grabowsky 24 Zugänge zur Resonanz Es ist eine bunte Mischung zusammengekommen: wandfüllende Installationen wie von Sonja Aeschlimann, die vergessene Geschichten aus einem Familienalbum zum Vorschein bringt, oder von Betty Kuhn, die ein abstrahiertes Paar im Liebesakt über den Betrachtern schweben lässt. Malerei von Philippe Mahler oder Bianca Frei-Baldegger, Bronzen von Ursula Fehr, Keramiken von Klaus Rothe, die mit Witz Fragen nach Verantwortung und dem Sinn des Lebens stellen. Zu jedem Werk gibt es eine kurze Erläuterung in ausliegenden Saaltexten, zum Teil selbstverfasst, zum Teil vom Kurator der Kunstthurgau-Ausstellung, Florian Hürlimann, beigesteuert. «Die 24 völlig unterschiedlichen Zugänge zum Thema Resonanz zeigen das Thurgauer Kunst-Biotop», meint er. «Es keimt und wächst viel.» Ursula Bollack lobt das Teamwork: «Es war extrem schön mit den Profis und den Technikern vom Museumsteam zu arbeiten und gemeinsam zu überlegen, wie wir was vermitteln.» Kurator Florian Hürlimann stellt sich als Grössenmassstab für Sonja Aeschlimanns «Curiosity» zur Verfügung. Bild: Inka Grabowsky Zu den Ausstellungen gibt es auch Publikationen Sowohl zu Kunstthurgau als auch zu Maria Ceppi werden anlässlich der Ausstellung zwei neue Publikationen vorgestellt. Die Künstlergruppierung beschenkt sich im 85. Jahr ihres Bestehens mit einer Sammlung von Mitgliederportraits. «Die bisherigen Bücher zeigen uns nicht mehr richtig», so Ursula Bollack, «deshalb haben wir nun eine Lose-Blatt-Sammlung in eine Blechbox anfertigen lassen.» Jedes Mitglied präsentiert sich auf einer Doppelseite. Die Box ist für 30 Franken im Museumsshop zu haben. Ursula Bollack-Wüthrich präsentiert die neue Portraitsammlung von Kunstthurgau. Bild: Inka Grabowsky
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November 2025
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